Donnerstag, 1. Juli 2010

Hasso und Hansi

Hansi will nicht mehr einsam sein und holt den Hasso aus dem Heim. Erst hecheln und wedeln sie beide total und freuen sich übereinander. Sie tollen auf dem Marsfeld herum; sie lachen; sie schauen und stellen sich dumm. Hansi ist einsam jetzt nimmer mehr und freut sich über den kleinen Spatz. Und Hasso ist ebenfalls hocherfreut und macht einen riesigen Satz.


Doch jetzt muss Hansi immer Gassi geh‘ n, wenn der Hasso auf‘ s Klo gehen muss. Täglich dreimal auf‘ s Marsfeld hinaus, das hält man beim besten Willen nicht aus! Bald schon ärgert Hansi sich sehr. Es kostet ihn Zeit, ist gar kein Genuss und bringt am Ende nur Verdruss. Also sperrt er den Hasso in den Zwinger hinein. Dort winselt der Hasso den ganzen Tag, dort liegt er herum, dort pisst er sich ein.


Einmal sitzen die beiden dann doch auf der Couch, weil sie im Grunde schon Freunde sind. Hansi will seine Schlappen und befiehlt dem Hasso, sie aus dem Vorraum zu schnappen. Hasso hat keine Lust darauf und zerreisst sie mit eisernen Zähnen. Dann springt er ins Zimmer und beißt voller Hass dem Hansi ganz kräftig in die Venen. Überall spritzt jetzt das Blut herum wie in einem Splatter Movie. Hansi wird auf einmal total müd', total groggy und total groovy.



„Mensch Hasso!“, hechelt der Hansi im Haus, „Lass endlich mein Hosenbein aus!“ Doch der Hasso, der hat sich verbissen darin und wedelt mit klappernden Zähnen. Dass Hansi dann irgendwann nichts mehr sagt, muss ich es extra erwähnen...?

***

Es ist gar nicht einfach, ein Herrchen zu sein, für Hasso und allgemein. Aber Hund sein ist ja noch schlimmer, denn irgendwann bös' wird man immer. Und weil das Andere ist wie das Eine, hält man sich besser ganz daraus & spielt höchstens mal kurz die LEINE.