Samstag, 5. Februar 2011

Samstag

Vor dem Fenster der Himmel ist grau und im Radio sagen sie nichts Neues. Da unten im Magen, wo man am liebsten immer voll ist, grummelt's, dass einer gestorben ist. Gestern lachten wir noch unter den Winterästen des mageren Kirschbaums, tranken Grünen Veltliner aus geschliffenen Gläsern, schauten ehrfürchtig hinauf zu den Ärmeln. Sie schwangen im Wind auf der Wäscheleine im Hinterhof.

Heute ist etwas anders: Fein geschnetzeltes Putenfleisch hinter der Windschutzscheibe auf dem Marktstand unter graumeliertem Himmel. Fröhliche Masken auf abgenützten Köpfen, müde, faltige Hirne. Zuckerwattewolken am Winterfeldtplatz,
wenn die klagende Amsel in der Platane für immer das Maul hält.

Mir tut nichts weh. Schade nur, dass an manchen Tagen ein Auge tränt,
weil er immer wieder runterrollt, dieser beschissene Stein.
weil er immer wieder runterrollt,
dieser beschissene Stein.
weil er mir immer wieder...