Sonntag, 6. Oktober 2013

Der Siebte

                                        nach einem Gedicht von Jozsef Attila
                                        für meinen Urgroßvater



Er war der Siebte
Einer liebte rasend
Einer war zum Leben zu mild
Einer war getrieben von Geldgier
Einer war ein Wüterich
Einer war ein Schwein
Einer war ein Träumer
Er war der Siebte


Einer wohnte in den Schößen der Frauen
Einer im Wald & am Berg
Einer klebte krumm an der Scholle
Einer liebte das Wagnis, musste hinaus in die Welt
Einer lebte im Gasthaus, beim Saufen & Spiel'n
Einer bewohnte ein Luftschloss
Er war der Siebte


Einer fiel an der Front
Einer von einer felsigen Wand
Einer schuftete sich in sein Grab
Einer starb im Pazifik auf offener See
Einer schoss sich selbst in den Kopf
Einen erschlugen seine Träume
Er war der Siebte


Sein maßloses Los die Vollendung
Das Ende der Dichotomie
Er überlebte sie alle
Er war der
Siebte


..... Honoré Daumier (1834)