von Elisabeth R. Hager
Die Sonne stürzt sich einmal noch auf die
Straßencafés
Schmiert zartrosa Farbe auf die
Mädchenwangen
Ich habe mein Haus verlassen am ersten
warmen Tag
Bin gewandert in Richtung des
Güterbahnhofs
Jetzt sitz' ich hungrig unterm
Pausenbrotbaum
Zu schwach, aufzusammeln, was von der
Kindheit herüber weht
Nachbars Weide leiht mir mitleidig ihr Ohr
Verpiss dich!, sag ich, Dann werd' eben Winter!
Bei all der vorgegebenen Nahtlosigkeit
Sammelt sich Wundwasser in meinen Sollbruchstellen
Geborgen 1981
Aus dem Backstagebereich meines
Oberstübchens
Rollt von fern etwas heran,
Lokomotivgesicht
Noch aber häng' ich in der
Warteschleife
Noch aber irr' ich durch die
U-Bahnschächte
Mit Blicken entsaftend, was da ist
(Damenbärte, Monstranzen, verkohltes
Besteck )
Da seh' ich die eierstockfarbenen
Fliederbüsche,
& eine Zwischenbilanz schält sich heraus
Wunderlich, ein weißes Ei